Das Thema des Kongresses lautete: "Mehr Power fürs Fachkräfteland". Karin Elleser vom Berufsbildungswerk und Tina Mäueler-Görke von den Lebenswelten im Oberlinhaus nahmen an spannenden Vorträgen und Diskussionen teil, um neue Impulse für die Fachkräftesicherung zu gewinnen.
Ein Highlight war der Workshop "Ausbildung: inklusiv und passgenau", bei dem Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, mit Expert:innen über die Bedeutung der Inklusion von Menschen mit Behinderung im Ausbildungsleben und die damit verbundenen Herausforderungen diskutierte.
Dusel und die Diskussionsrunde machten deutlich:
- Inklusion ist nicht nur eine gesellschaftliche Verantwortung, sondern auch ein entscheidender Faktor im Kampf gegen den Fachkräftemangel.
- Noch immer gibt es Barrieren und soziale Ausgrenzung, noch immer werden die Potenziale von Menschen mit Behinderung nicht ausreichend genutzt.
- Es braucht einen Paradigmenwechsel: Der Blick muss von den Defiziten auf die Ressourcen gelenkt werden.
- Menschen mit Behinderung haben die gleichen Lebens- und Arbeitswünsche wie Menschen ohne Behinderung.
- Inklusion ist ein Grundpfeiler unserer Demokratie – wir brauchen alle, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Anschließend wurden 2 Auszubildende vorgestellt, darunter Maja aus dem Berufsbildungswerk, die von ihren guten Erfahrungen mit der verzahnten Ausbildung bei der Firma Marktkost berichtete. Bei einem offenen Austausch hatten die Gäste die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich über praktische Umsetzungsmöglichkeiten zu informieren.
Zum Abschluss des Workshops wurden die Teilnehmenden befragt – mit aufschlussreichen Ergebnissen:
- 76 % gaben an, die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten für eine inklusive Ausbildung noch nicht zu kennen.
- 100 % der Teilnehmenden sahen in der inklusiven Ausbildung ein großes Potenzial für die Fachkräftesicherung.
Fazit des Workshops: Es muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, um inklusive Ausbildung als selbstverständlichen Bestandteil der Fachkräftesicherung zu etablieren. Das Oberlinhaus leistet hier bereits einen wichtigen Beitrag – und wird dies auch in Zukunft mit voller Überzeugung tun.