Autismusspezifische Förderung und Beratung in Potsdam und Berlin

Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Autismus sowie Angehörige

Die Oberlin Lebenswelten unterstützen Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Autismus durch autismusspezifische Einzelförderung, Gruppenförderung und Beratung. Fachberatung und Fortbildungen für soziale Institutionen ergänzen unsere Angebote.

Hierbei sind wir an zwei Standorten für Sie da: im Autismuszentrum Potsdam und im Kooperationsverbund Autismus Berlin.

Wir sind die richtigen Ansprechpartner, wenn eine medizinische Diagnose aus dem Autismus-Spektrum oder zu einer ähnlichen Entwicklungsstörung vorliegt. 

Unsere Kontakt- und Beratungsstelle im Autismuszentrum Potsdam:

  • informiert über individuelle Fördermöglichkeiten und weitere Unterstützungsangebote
  • ist auf Wunsch behilflich bei Anträgen und erläutert rechtliche Rahmenbedingungen
  • informiert über Ärzte, Therapeuten und andere Einrichtungen.

Zielgruppe

Unsere Angebote richten sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit allen Diagnosen im Autismus-Spektrum sowie ähnlicher Entwicklungsstörungen (z.B. Rett-Syndrom, Fragiles X-Syndrom).

Angebotsportfolio in Potsdam

  • Autismusspezifische Früh- bzw. Einzelförderung

    Wir bieten autismusspezifische Früh- bzw. Einzelförderung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Autismus: Mit 1 bis 2 Fördereinheiten pro Woche werden alltagspraktische, kommunikative und soziale Fähigkeiten entwickelt und erweitert. Ein Hauptschwerpunkt liegt im Vermittlen von Strategien, um soziale Situationen besser zu deuten und somit handlungsfähiger zu sein.

  • Elternworkshop

    Wir bieten einen Elternworkshop für bis zu 4 Elternpaare oder -teile: Über einen Zeitraum von 6 bis 8 Wochen werden Mütter und Väter über autismusspezifische Fördermethoden informiert und darin gecoacht. Ziel ist es zudem, die Zeit bis zum Beginn der autismusspezifischen Förderung zu überbrücken.

  • PEFA-Intensivtraining

    Wir bieten PEFA-Intensivtraining für Eltern von Kindern mit Autismus im Vorschulalter: Mütter und Väter werden bei sich zu Hause umfassend methodisch angeleitet. Sie lernen Fördermethoden kennen und selbst anzuwenden, ihr Kind besser zu verstehen und es optimal in seiner Entwicklung zu unterstützen. PEFA steht für "Potsdamer Elterntraining zur Frühförderung autistischer Kinder". Das Programm richtet sich an Kinder im Vorschulalter.

  • SOKO-Gruppen

    Wir bieten SOKO-Gruppen für Kinder, Jugendliche und junge erwachsene Menschen von 9 bis 18 Jahren mit Autismus und einem ähnlichen Entwicklungsstand im Sozialverhalten: Eine Gruppe von 4 bis 6 Teilnehmenden im gleichen Alter trifft sich 14-tägig im Autismuszentrum, um soziale Kompetenzen (SOKO) zu festigen und zu erweitern. Das Angebot ist eine sinnvolle Ergänzung im Anschluss an eine autismusspezifische Einzelförderung.

  • Sozialtraining an Regelschulen

    Wir bieten Sozialtraining an Regelschulen für Kinder und Jugendliche mit und ohne Autismus: Es zielt auf die Förderung sozialer Kompetenzen ab und findet wöchentlich mit 4 bis 6 Schülern einer Klasse statt. Ein Trainer begleitet und leitet die Gruppe an. Die Teilnehmenden arbeiten gemeinsam an aktuellen Situationen und Ereignissen aus dem Schulalltag.

  • Der Weg zu unseren Angeboten in Potsdam und im Umland

    Sie interessieren sich für unsere Angebote?

    Am einfachsten ist es, Sie buchen direkt einen Termin für einen kürzeren telefonischen Kontakt oder eine ausführliche Erstberatung im Autismuszentrum.

    Sie finden unser Online-Buchungssystem weiter unten auf unserer Website unter "Ihre Ansprechpartnerin in Potsdam".

Angebotsportfolio in Berlin

  • Autismusspezifische Früh- bzw. Einzelförderung

    Wir bieten autismusspezifische (Früh-) Förderung für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren vor Ort im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg sowie mobil in ganz Berlin. Im Einzelfall kann die Förderung auch über das 18. Lebensjahr hinaus bewilligt werden.

    Es werden alltagspraktische, kommunikative und soziale Fähigkeiten gefördert und erweitert. Zudem stärken wir das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl. Eine Einzelförderung bei Kindern ab 2 Jahren erzielt die besten Lern- und Entwicklungserfolge. Mit ihr kann die Integration in Kita und Schule aktiv unterstützt werden. Wir unterstützen und beraten individuell und lebensweltorientiert. Unsere Mitarbeitenden beziehen die jeweilige Lebenssituation und das Lebensumfeld mit ein. So sind wir auch Ansprechpartner für Eltern, Angehörige, Personensorgeberechtigte, rechtliche Vertreter und weitere Bezugspersonen, z. B. Erzieher, Lehrer und Arbeitgeber.

    Die autismusspezifischen Teilhabeleistungen für Kinder und Jugendliche können vom zuständigen Teilhabefachdienst Jugend übernommen werden. 

  • Elternworkshop

    Wir bieten einen Elternworkshop für bis zu 4-5 Elternpaare oder -teile: Über einen Zeitraum von 12 Wochen werden Mütter und Väter über autismusspezifische Fördermethoden informiert und darin gecoacht. Ziel ist es zudem, die Zeit bis zum Beginn der autismusspezifischen Förderung zu überbrücken.

  • PEFA-Intensivtraining

    Wir bieten PEFA-Intensivtraining für Eltern von Kindern mit Autismus im Vorschulalter: Mütter und Väter werden bei sich zu Hause umfassend methodisch angeleitet. Sie lernen Fördermethoden kennen und selbst anzuwenden, ihr Kind besser zu verstehen und es optimal in seiner Entwicklung zu unterstützen. PEFA steht für "Potsdamer Elterntraining zur Frühförderung autistischer Kinder". Das Programm richtet sich an Kinder im Vorschulalter.

  • SOKO-Gruppen

    Mit unseren SOKO-Gruppen bieten wir einen geschützten Raum, um in kleinen Gruppen von Gleichaltrigen soziale Verhaltensweisen zu verstehen und miteinander zu üben. Durch anerkannte methodische Ansätze und eine wertschätzende Haltung unterstützen unsere Mitarbeitenden dabei, mehr Sicherheit im Kontakt mit anderen zu erlangen. Dabei werden die verschiedenen Erwartungen der Umwelt durchschaubar gemacht und Strategien zur Verhaltensorganisation vermittelt. Unsere Mitarbeitenden: 

    • leiten die Teilnehmenden spielerisch-pädagogisch an, um soziale Kompetenzen zu festigen und zu erweitern
    • unterstützen die Kontakt- und Beziehungsgestaltung
    • vermitteln Strategien, sich in Gruppensituationen zurecht zu finden
    • geben freien Zeiten Struktur
    • üben mit den Teilnehmenden z. B. Small Talk, das Schließen von Kompromissen oder den Umgang mit den eigenen Gefühlen

    Die Kinder und Jugendlichen treffen sich in ihren SOKO-Gruppen einmal wöchentlich über einen Zeitraum von einem Jahr. Speziell bieten wir auch eine SOKO-Gruppe nur für Mädchen* an.

  • Betreutes Einzelwohnen (BEW)

    Betreutes Einzelwohnen

    Für erwachsene Menschen mit Autismus

    Wir bieten das sogenannt Betreutes Einzelwohnen (BEW) für Menschen ab 18 Jahren mit Autismus. Unsere Klientinnen und Klientinnen haben bereits eine eigene Wohnung in Berlin oder stehen kurz vor dem Einzug und möchten ein maximal selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen – sei es in einem Singlehaushalt oder in einer Wohngemeinschaft mit Freund oder dem Lebenspartner bzw. der Lebenspartnerin. Manchmal begleiten wir auch den Übergang in eine andere Wohnform, z. B. in eine Wohneinrichtung.

    Wir geben Hilfestellungen bei der individuellen Lebensgestaltung und beim Bewältigen des Alltags, z. B. bei der Körperpflege oder beim Aufräumen, Einkaufengehen und Kochen. Gemeinsam besprechen wir den individuellen Bedarf und legen entsprechende Ziele fest. Unsere Mitarbeitenden kommen nach Terminvereinbarung nach Hause oder unterstützen in den Räumen des Kooperationsverbund Autismus. Auf Wunsch helfen wir beim Beantragen von Leistungen im Rahmen der Eingliederungshilfe nach dem Sozialgesetzbuch.

    Zu unserem Angebotsportfolio gehören zudem Unterstützung und Assistenz:

    • bei veränderten Bedingungen im Leben und im näheren Lebensumfeld
    • bei der Gestaltung sozialer Beziehungen
    • bei der Förderung der Gesundheit
    • bei der Umsetzung von Freizeitaktivitäten
    • bei Kontakten zu Ärztinnen und Ärzten, Behörden sowie Therapeutinnen und Therapeuten
    • bei der Entwicklung beruflicher Perspektiven
    • bei allen Lebensübergängen
  • Der Weg zu unseren Angeboten in Berlin

    Sie interessieren sich für unsere Angebote?

    Angebote für Kinder & Jugendliche:

    Am einfachsten ist es, hier direkt unseren Erstanfragebogen-Förderung auszufüllen. Unsere Angebote für Kinder und Jugendliche werden i.d.R. vom Jugendamt nach Antragstellung bewilligt und sind für Sie kostenfrei. Ihre Entbindung von der Schweigepflicht ermöglicht uns, in direkten Kontakt mit Ihrem Jugendamt zu treten und Sie damit bei der Antragstellung zu unterstützen.

    Senden Sie Ihren Erstanfragebogen an folgende Emailadresse: autismus-berlin@oberlinhaus.de

    Wir melden uns innerhalb von 2-3 Wochen bei Ihnen zur Vereinbarung einer telefonischen Erstberatung.

    Angebote für Erwachsene:

    Bitte füllen Sie unseren Erstanfragebogen-Betreutes Einzelwohnen aus und senden Sie diesen per Email an folgende Adresse: autismus-berlin@oberlinhaus.de. Damit stehen Sie auf unserer Warteliste. Sobald unser Team über freie Kapazitäten verfügt, melden wir uns bei Ihnen.

Team

Unser Team besteht aus speziell ausgebildeten und persönlich geeigneten Fachkräften. Es setzt sich zusammen aus Heil-, Rehabilitations- und Sozialpädagogen sowie Erziehungswissenschaftlern und Psychologen. Unsere Mitarbeitenden verfügen über viel Erfahrung im Umgang, Beraten und Fördern von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Autismus sowie im Beraten von Angehörigen und Bezugspersonen. Wir verstehen uns als professioneller Partner von Menschen mit Autismus und/ oder Behinderung, Angehörigen sowie weiteren begleitenden Fachkräften. Zusammenarbeit auf Augenhöhe und Menschlichkeit zeichnen uns aus.

Die Oberlin Lebenswelten arbeiten:

  • ganzheitlich: Wir nehmen die vielfältigen Bedürfnisse von Kindern und Eltern wahr und schaffen gemeinsam ein entwicklungsförderndes Umfeld.
  • familienorientiert: Unsere Angebote orientieren sich an den zeitlichen und räumlichen Ressourcen von Familien. Wir arbeiten im Umfeld der Familie. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns wichtig.
  • interdisziplinär und vernetzt: Unsere Kolleginnen und Kollegen arbeiten während der Diagnostik- und Förderprozesse mit medizinisch-therapeutischen, psychologischen sowie weiteren pädagogischen Professionen zusammen. Zudem gehören der öffentliche Gesundheitsdienst sowie niedergelassenen Kinder- und weitere Fachärzte zu unserem Netzwerk.

Häufig gestellte Fragen

  • Wo und in welchem Umfang findet die Frühförderung bzw. Förderung statt?

    Unser Team arbeitet mobil: Die Förderung erfolgt ambulant in unseren Räumlichkeiten, zu Hause und/ oder in der Kita bzw. Schule. Auf diese Weise können Förderschwerpunkte direkt im gewohnten Umfeld erarbeitet und geübt werden. Entsprechend des ermittelten Hilfebedarfs gibt es in der Regel 1 bis 2 Termine pro Woche. Unsere Gruppenangebote finden vorwiegend im Autismuszentrum statt.  

  • Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Eltern?

    Eltern und – je nach Inhalt und Zielsetzung der Förderung – auch Geschwisterkinder werden in den Förderprozess eingebunden. Die Erfolge unserer Förderangebote sind vom Mitwirken der Bezugspersonen abhängig. Regelmäßiges Feedback und vertrauensvoller Austausch sind uns sehr wichtig.

    Was klappt von den vereinbarten Zielen und Aufgaben im Alltag gut? Wo gibt es Schwierigkeiten? Das Funktionieren von individuell erarbeiteter Strukturierungs- und Visualisierungshilfen, z. B. Ablauf- und Tagespläne, sowie Verstärkern wird gemeinsam hinterfragt und Änderungsvorschläge werden besprochen. Eltern schildern regelmäßig ihre Eindrücke über die Entwicklung ihres Kindes und informieren über besondere Ereignisse im Lebensalltag des Kindes und der Familie.

    Eltern bzw. Personensorgeberechtigte haben die Möglichkeit:

    • in Abstimmung mit dem zuständigen Mitarbeitenden bei der Förderung dabei zu sein
    • an für die Familie passenden Themenabenden teilzunehmen
    • am Angehörigenkreis teilzunehmen, um mit anderen Eltern ins Gespräch zu kommen
  • Wie beantrage ich Frühförderung oder andere autismusspezifische Unterstützungsleistungen?

    Kinder, Jugendliche und erwachsene Menschen mit Autismus haben einen Anspruch auf Eingliederungshilfe. Diese kann im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe (gem. SGB VIII) oder der Eingliederungshilfe (gem. SGB IX) erbracht werden. Wer zuständig ist, hängt von der Art der vorliegenden Autismus-Spektrum-Störung ab. Sozialrechtlich wird unterschieden in wesentliche körperliche, geistige und seelische Behinderung:

    • Kostenträger bei wesentlicher körperlicher oder geistiger Behinderung ist der Träger der Eingliederungshilfe – je nach Amtsstruktur entweder das Sozialamt oder das Amt für Soziales und Inklusion
    • Kostenträger bei wesentlicher seelischer Behinderung ist das Jugendamt

    Eine Übersicht zu den Zuständigkeiten finden Sie in der Regel auf den Websites von Stadtverwaltungen bzw. Landkreisen.

    Autismus zählt zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen. Eine verbindliche Zuordnung der einzelnen Autismus-Spektrum-Störungen gibt es in der Form nicht. Gern beraten wir Sie im persönlichen Gespräch über Möglichkeiten und für Sie zuständige Ansprechpartner. Tipp: Der Bundesverband Autismus Deutschland informiert umfassend über sozialrechtliche Bestimmungen.

    Die Fördermaßnahmen werden gewöhnlich zunächst für einen Zeitraum von einem Jahr bewilligt. Sollen diese fortgeführt werden, ist ein Antrag auf Weiterbewilligung zu stellen. Gern unterstützen wir Sie dabei.

Methodik

Grundlage der autismusspezifischen Förderung ist eine umfassende interdisziplinäre Diagnostik. Diese dient dazu, den aktuellen Entwicklungsstand unter den besonderen Bedingungen des Autismus zu erfassen und den Betreuungs- und Förderbedarf zu ermitteln. Basierend auf diesen Ergebnissen wird ein individueller Förderplan erstellt.

Die Wahl der Förder- und Therapiemethoden ist abhängig vom Unterstützungsbedarf und der Entwicklung des Kindes, Jugendlichen oder Erwachsenen. Wir arbeiten nach anerkannten und bewährten Methoden und Ansätzen:

  • TEACCH – Visualisieren und Strukturieren

    TEACCH ist ein kommunikationsorientierter Ansatz zur Förderung von Menschen mit Autismus und steht für „Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children“ (zu Deutsch: „Behandlung und pädagogische Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationsbeeinträchtigter Kinder“). Zentrale Elemente sind strukturiertes Lernen und Visualisieren.

    Beim strukturierten Lernen geht es um die Unterstützung von Menschen mit Autismus mittels räumlicher und zeitlicher Strukturierungshilfen, z. B. Ablauf- und Aufgabenpläne, sowie entsprechend gestaltetem Arbeitsmaterial. Alle individuell zu erstellenden Hilfen unterstützen beim Verstehen von Bedeutungen und beim Erwerb alltagsrelevanter Fähigkeiten.

  • PECS – mit Bildern Sprechen lernen

    Kinder mit frühkindlichem Autismus bzw. sogenannten schweren Autismus-Spektrum-Störungen sprechen oft sehr spät, sehr wenig oder auch gar nicht. Das Therapieverfahren PECS setzt am individuellen Entwicklungsstand des Kindes an und zielt auf das Anbahnen und Erweitern von verbalsprachlichen Fähigkeiten ab. PECS steht für Picture Exchange Communication System, zu Deutsch: Bildaustausch-Kommunikationssystem. Es ermöglicht mittels Bildkarten in kommunikativen Austausch mit der Umwelt zu treten.

    Nicht selten beginnt der Förderprozess damit, dass das Kind zunächst Sinn und Zweck von Kommunikation erkennen lernt. Das ist die wichtigste Voraussetzung für das Erlernen von verbalsprachlicher oder auch alternativer Kommunikation wie mit Hilfe von Bildkarten. Das PECS-Verfahren besteht aus 6 Phasen und unterstützt die Motivation der Kinder durch den gezielten Einsatz von individuellen Verstärkern. Als Verstärker dienen Gegenstände wie Spielzeuge und Aktionen, z. B. kitzeln, schaukeln oder deutliches Lob.

    Ziel ist es, dass das Kind durch die Übergabe einer Bildkarte und später durch das Sagen des Wortes bzw. eines gezielten Satzes das Gewünschte erreicht oder erhält. Nach und nach erlernt das Kind, dass es mit seiner Form der Sprache – seine Bedürfnisse und Wünsche zu äußern – selbst wirksam sein kann. Nicht jedes Kind durchläuft im Zuge seiner Entwicklung jede der 6 PECS-Phasen. Das Verfahren sieht keinen Abschluss vor und ist ein Leben lang anwendbar, so wie auch die Entwicklung ein lebenslanger Prozess ist.

  • Unterstützte Kommunikation (UK)

    Unterstützte Kommunikation (UK) ist ein Sammelbegriff für Methoden, welche die Kommunikation von Menschen mit Autismus ermöglichen sollen, die nicht oder kaum über Lautsprache verfügen. Mit Hilfe von UK wird die vorhandene Lautsprache ergänzt oder ersetzt. Ziel ist es, dass die Kommunikationsfähigkeit von Menschen mit Autismus erweitert und für alle Kommunikationspartner allgemeinverständlich wird.

    UK-Methoden werden für jeden Menschen individuell angepasst, diese unterteilen sich in:

    • körpereigene Kommunikationensformen, z. B. lautsprachbegleitende Gebärden, welche die wichtigsten Begriffe eines Satzes darstellen 
    • elektronische Hilfsmittel, z. B. Computer mit Lautsprach- oder Schriftsprachausgabe
    • nichtelektronische Hilfsmittel, z. B. Kommunikationstafeln, Bild- und Symbolkarten

  • Angewandte Verhaltenstherapie

    Das Konzept der Angewandten Verhaltenstherapie betrachtet jedes Verhalten – auch Verhaltensauffälligkeiten – als Ergebnis von Lernprozessen. Es geht davon aus, dass es sowohl erlernt als auch verlernt werden kann.

    Den Kindern werden in einer ablenkungsarmen Umgebung Aufgaben in sehr kleinen Schritten und strukturierter Abfolge präsentiert. Dabei erhält das Kind viel Hilfe und Motivation, alle notwendigen Lernschritte richtig umzusetzen und somit Freude und Spaß am Tun zu haben und aufrechtzuerhalten. Danach wird das Erlernte in den Alltag übertragen und gefestigt. Ziel ist es, das Kind in die Lage zu versetzen, selbst von seiner Umwelt zu lernen und es zu einem selbstbestimmteren Leben zu führen.

Ihre Ansprechpartnerin in Potsdam

Manuela Paul

Leiterin Autismuszentrum

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Standort

Autismuszentrum

Das Autismuszentrum ist die vom Land Brandenburg beauftragte Kontakt-, Förder- und Beratungsstelle für Menschen mit Autismus, deren Angehörigen und weiteren Bezugspersonen sowie für Fachleute im Sozial- und Gesundheitswesen. Seit dem Jahr 1999 stehen unsere Mitarbeitenden für sämtliche Fragen rund um das Thema Autismus zur Verfügung. Hier erhalten Sie einen Überblick über unsere Leistungsangebote und erfahren, wo Sie uns finden.  

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